Geoganda

geoganda004_geopartei

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Die bisher längste und arbeitsreichste Folge des Geogedöns. Vielen lieben Dank an: Sascha, phantom.288, Steppi, Klebepapst, asp_fan_cb und urbivan!!! :)

 

Werbejingle.

Als Sender des öffentlichen Raumes sind auch wir kurz vor der Bundestagswahl verpflichtet, Parteien Sendezeit zur Verfügung zu stellen. Inhalt und Aussagen der werbenden Partei stellen nicht die Meinung des Senders dar. Hören Sie nun eine Spot der Geopartei.

 

Hymne

 

*stimme aus dem off*

Sind Sie es auch leid, in einer völlig übermuggelten Gesellschaft zu leben? Werden sie beim Dosen Kauf immer schief angeschaut? Fühlen sie sich kriminalisiert, wenn sie beim Drogeriediscounter die leeren Filmdosen aus dem Müllbehälter klauben? Hören sie ständig die Nachbarn über ihren neuen SUV mit Breitreifen und Bullfänger tuscheln, weil sie nicht verstehen, dass man sowas für die FTF Jagd in der Homezone braucht? Dann geht es ihnen, wie so vielen Menschen hier, sie leben in ständigem Terror der Muggel. Doch das muss nicht sein. Es gibt Hilfe. Die Geopartei.

Sehr geehrter Herr Reinfeld, sie sind der Bundesvorsitzende der Geopartei. Erzählen sie doch bitte mal ein wenig von sich und ihrer Partei.“

 

„Also zu erst mal möchte ich sagen, dass es nicht meine Partei ist. Die Geopartei ist eine Vereinigung, eine Movement, wie man so schön neudeutsch sagt. Mein Name ist Hans-Werner Reinfeld und ich bin von unseren Mitgliedern zum Vorsitzenden gewählt.

Wir sind die Vereinigung der Geocacher, ein Zusammenschluss aller Geocachingvereine. WIR geben unseren Mitgliedern eine gemeinsame Stimme.“

 

„Herr Reinfeld, ist es denn wirklich notwendig, mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen? Ich meine, wir reden doch nur vom Geocachen, einem Hobby, dass Spass bringen soll und Bewegung...“

 

„Papperlapapp! Genau das ist das Missverständnis! Wir reden eben nicht „nur“ vom Geocachen. Geocachen ist mehr, es ist eine Art Lebenseinstellung, wenn man so will. Leider verstehen das viele Menschen da draussen nicht, diese sogenannten „Muggel“. Ständig sind wir Anfeindungen von ihnen ausgesetzt, müssen uns diskriminieren lassen, uns werden Voschriften auferlegt und wir werden präventiv und pauschal kriminalisiert...“


„Aber Herr Reinfeld, sehen sie das Ganze nicht ein wenig zu ernst...“


„Das sagen sie, wo sie doch selber so ein Muggel sind. Sie haben ja keine Ahnung! Aber ich möchte ihnen das anhand von Beispielen verdeutlichen.

Nehmen wir doch einmal einen kreativen Owner, der einen Cache thematisch versteckt, vielleicht in Bahnhofsnähe. Und damit das Ganze keine 0815 Dose wird gibt es dazu natürlich ein schönes Listing mit spannender Geschichte und die finale Dose wird ansprechend gestaltet, ein wenig TNT Aufdruck hier, ein Kabel und Draht da, fertig. Und schon kommen sie, diese einfältigen Muggel, mit ihrer Terrorangst und dem Ganzen Quatsch. Die denken echt, dass ein Terrorist auf seine Bombe TNT draufschreiben würde. Und genau da beginnt dann das System zu arbeiten. Polizei wird informiert, Feuerwehr, Sicherheitsdienste, Absperrungen folgen, Sprengstoffhunde, und irgendwann findet man heraus, es ist gar keine Bombe, sondern ein Geocache. Was denken sie, wer trägt die Schuld?“

 

„Na ich würde vermuten der Cacheverstecker natürlich...“

 

„Eben nicht. Er hat doch gar nichts getan. Was kann er denn für die medienzerfressende Paranoia dieser Muggel??? Können die sich nicht um ihren eigenen Kram scheren? Die Dose ruft keine Polizei! Die Muggel rufen die Polizei. Und genau darüber müssen wir reden. Dieser Quatsch muss endlich ein Ende haben! Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“

 

„Aber Herr Reinfeld, sie werden doch nicht abstreiten, dass...“

 

„Ich streite gar nichts ab! Ich zeige ihnen auf. Anderes Beispiel. Wissen sie zufällig, was unsere Geocache Guidelines bezüglich Caches in Naturschutzgebieten sagen? Ich weiss, viel verlangt von einem Muggel.“

 

„Na nun aber Herr Reinfeld, da kann ich sie überraschen. Das habe ich nämlich zufällig im Vorfeld recherchiert! HA! 1m vom Weg weg würfen die Dosen sein damit man den nicht verlassen muss!“

 

„Sie überraschen mich wirklich. Es stimmt. 1m ist die Entfernung. Und nun muss ich sie fragen, wie lang ist eigentlich ihr Arm? Nein, sie brauchen jetzt nicht nachmessen, das war eine rhetorische Frage. Fakt ist, sie werden in unseren Breiten kaum einen Menschen finden, dessen Arm 1m lang ist. Meiner ist zum Beispiel nur 73cm. Nun frage ich mich, wie bitte soll ich legal an die Dose gelangen? Sie sehen, es gibt eine im gemeinsamen Konsens getragene Regel, die den Geocacher automatisch ins Kriminelle treibt. Auch hier besteht dringender Redebedarf. Und genau dafür machen wir uns stark, mit der Geopartei!“

 

„Und ihr Parteiprogramm...“

 

„Schön, dass sie das noch ansprechen. Was für die Muggel die Bibel, ist für uns „der Gründel“. Auf ihm basiert unser Parteiprogramm. Doch wir gehen noch einen Schritt weiter. Wir sehen uns nicht als Randgruppe mit einem gemeinsamen Hobby. Wir sind eine stetig wachsende Gemeinschaft und drauf und dran die Welt von Muggeln zu befreien, quasi zu entmuggeln.

Sie schauen so skeptisch. Ich habe ihnen hier noch ein paar O-Töne des Volkes mitgebracht, vielleicht überzeugt sie ja das:“

 

 

Verkehr (phantom.288):

„Guten Tag, wir befinden uns hier auf dem Stadtring, wie immer staut sich der Verkehr, eine gute Gelegenheit doch mal bei einem der Festsitzenden nachzufragen.

*scheibe klopfen, runterkurbeln, verkehrslärm im hintergrund, ab und zu hupen*

Hallo. Was sagen sie zur Geopartei?“

„Die Geopartei? Die ist super. Die sollten viel mehr wählen. Ich bin gerade auf dem Weg zu einem FTF und sie sehen ja, diese ganzen Muggel hier, die versperren den Weg. Die Geopartei, die wird das ändern, nur mit ihr wird es eigens eingerichtete FTF Spuren geben. Verkehrsspuren, die nur und ausschliesslich von FTF Jägern genutzt werden dürfen.... oh, da vorne, eine Lücke, ich muss los...“

*motorengeräusch, anfahren (quietschende reifen?)*

 

 

hausfrau (steppi):

*strassenlärm, fahrradklingeln*

„Guten Tag, ich sehe, sie haben gerade die Kaufhalle verlassen und haben nun einiges nach Hause zu tragen. Darf ich sie trotzdem kurz etwas fragen? Was sagen sie zur Geopartei?“

„Die Geopartei? Oh, ich hoffe, dass die bald an die Macht kommt in diesem Land. Wissen sie, mein Herbert, ein toller Gatte, aber leider ziemlich beeinflussbar. Sitzt jede freie Minute auf der Couch, guckt Fussball und hofft, das der FCE mal wieder ein Tor schiesst. Der Arme. Wenn nun aber die Geopartei was zu sagen hat, es endlich staatliche Förderungen für Geocaches gibt, ja dann, dann kommt mein Herbert hoffentlich auch mal in die Gänge. Diese vielen Millionen, die jährlich in solchen Unsinn wie Bildung oder Sportförderung gesteckt werden, was man dafür an Geocaches bauen könnte...“

 

 

armee (klebepapst):

*marschieren*

„Herr Schmidt, sie als Berufsoldat, haben sie etwas zur Geopartei zu sagen?“

„Die Geopartei? Das ist die Partei, von der ich seit Langem hoffe, dass sie was zu sagen hat. Sie können sich gar nicht vorstellen wie peinlich es mir manchmal ist, immer wieder von diesen Muggeln ausserhalb der Kaserne skeptisch angeschaut zu werden. Nur wegen meinem Kampfanzug! Wenn der Fleischer mit seinem Werkzeug und in Arbeitskleidung durch die Fussgängerzone läuft, da guckt keiner. Oder der Schornsteinfeger. An dem reiben sich die Menschen sogar. Aber im Kampfanzug, sofort schauen alle und man wird ständig beobachtet. Und dabei habe ich noch nicht mal mein Gewehr dabei. Wenn die Geopartei es wirklich schafft die Gesellschaft zu entmuggeln, dann wird sich das ändern. Flecktarn ist ja nei Geocachern sehr beliebt.“

 

 

Industrie (asp_fan_cb):

*maschinengeräusche*

„Guten Tag. Sie als langjähriger Beschäftigter in der Energieindustrie, was sagen sie zur Geopartei?“

„Die Geopartei? Die ist das Beste, was unserem Land passieren kann! Sehen sie, diese ganzen weltverbesserlichen Hirngespinnste mit sauberer Energie und dem ganzen Quatsch. Fakt ist doch, wer Strom haben will, muss auch bereit sein, Kohle zu verbrennen. Und da kann uns nichts besseres passieren, als die Geocacher. Nehmen wir doch nur mal den Wald oder eines dieser überflüssigen Naturschutzgebiete. Was tut denn der gemeine Muggel? Es läuft brav auf dem Weg da durch, atmet die frische Luft, fertig. Energiewirtschaftlicher Effekt? Quasi null. Und der Geocacher. Durch die ständige Präsens, die Abwechslung, wenn er mit Stöcken und ähnlichen Hilfsmitteln den Wald umgräbt und dabei, natürlich auch abseits der Wege, den Untergrund schön festtrampelt, in 2-65 Millionen Jahren wird es ihm die Energieindustrie danken. Er hat wunderbare Bedingungen für hochwertige Braunkohle mit hohem Heizwert geschaffen. Gerade hier in der Region ein Arbeitsplatzgarant!“

 

 

alki (urbivan):

*strassenlärm, flaschenklimpern, fahrradklingel*

„Guten Tag, wenn ich sie kurz beim Betteln stören dürfte, was sagen sie zur Geopartei?“

*lallend*

„Die Geopartei? Find ich super. Weisste, das mit den Geocachern, das ist schon toll. Hier die Stelle ist nämlich nicht so gut, die Zeiten schlecht. Die Menschen eilen vorbei, keiner hat mehr Zeit oder ein bisschen Herz für sonen armen Mann wie mich. Prost. *trinkgeräusche*

Aber dann kam irgendwann dieser Geocachetyp. Hat hier sone Plastebox hingelegt. Und dann gings los, zu jeder Tages- und Nachtzeit schlichen hier komische Gestalten mit Handy und so Geräten rum, suchten diese Dose und verschwanden dann wieder. Da hab ich mir gedacht, die nehm ich mir doch mal unter meine Fittiche. Und siehe da, nun verdiene ich mir ein bisschen was dazu. Die Jungs und Mädels müssen nicht mehr lange suchen, ich geb ihnen gleich schön die Dose und pass gut auf sie auf, dafür lassen die ordentlich was springen. Prost. *trinkgeräusche*

Davon haben alle was. Ich überlege sogar schon mein Geschäftsfeld zu erweitern und mir ne zweite Dose anzuschaffen. Du hast nicht zufällig mal nen Euro...“

 

„Sie sehen, die Geopartei, das ist keine Partei für Einzelgruppierungen, sie setzt sich für alle Teile der Gesellschaft ein. Und sie wird dringend, dringend! gebraucht!!!“

 

 

„Vielen Dank Herr Reinfeld, das war sehr informativ!“

 

Hymne.

 

Werbejingle.


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